Donnerstag, 16. August 2007

Blockparty

Liest man einen der unzähligen Artikel zum derzeitigen Block - Metagame kann man schnell den Eindruck gewinnen, dass neben U/B/x Control, Pickles und Tarmogoyf Beatdown wenig Platz für alternative Decklisten besteht.
Ein zweiter Blick eröffnet dann die Sicht auf Metagamechoices wie Monored oder Monowhite Beatdown - alles, was darüber hinaus geht wird aber totgeschwiegen.

Doch es ist nicht jedermanns Sache, bei einem Turnier ein Deck zu pilotieren, wo jeder Gegner schon ab dem 2. Landdrop Runde für Runde die anstehenden Plays vorhersehen kann und man mindestens drei Mirrormatches in 7 Runden einkalkulieren muss.
Für all diejenigen, die ihren Gegner lieber mit einer ihm unbekannten Liste überraschen und ihn beim Sideboarden ins Grübeln bringen wollen, habe ich in den letzten Tagen das Internet durchforstet.
Einige der innovativen, aber durchaus erfolgreichen Decklisten, auf die ich während meiner Suche gestoßen bin habe ich angetestet, welche Schlüsse ich daraus ziehen konnte könnt ihr dem nun folgenden Artikel entnehmen.

1.) Poisoncounter.dec

Diese Deckliste pilotierte Brandon Nixon zum Sieg beim PTQ in Kentucky Louisville.

Maindeck

5 Island
4 Grove of the Burnwillows
5 Forest
1 Mountain
1 Plains
3 Terramorphic Expanse
3 Gemstone Mine
1 Pendelhaven

3 Two-Headed Sliver
1 Harmonic Sliver
1 Telekinetic Sliver
4 Screeching Sliver
4 Virulent Sliver
4 Firewake Sliver
4 Gemhide Sliver
3 Homing Sliver
4 Dormant Sliver
4 Frenetic Sliver

2 Summoner’s Pact
3 Delay

Sideboard

1 Vorosh the Hunter
3 Dead // Gone
2 Boom // Bust
2 Telekinetic Sliver
1 Delay
2 Gaea’s Blessing
2 Scourge of Kher Ridges
2 Spell Burst
Das Deck :

Auf den ersten Blick macht diese Liste jeder Casual - Runde alle Ehre, einzuordnen zwischen den dort so beliebten Engel- und Würmerdecks. Auf den zweiten Blick - bzw. nach 3-4 Testpartien - erkennt man jedoch schnell, welche unglaubliche Explosivität in dieser Version steckt.

Die Fülle an billigen Drops ergibt in Kombination mit ein oder mehreren Virulent Slivern ein Deck, das durchaus im Stande ist, einem Gegner in Runde 4 das Lichtlein auszublasen.
Die verschiedensten Tutor bzw. Sucheffekte wie Homing Sliver, Summoner’s Pact oder mit Abstrichen Dormant Sliver garantieren einen zuverlässigen Support mit den Keyspells - Virulent Sliver - und ermöglichen dem Spieler auch in einem gestallten Game, sich die Siegstrategie zusammenzubasteln.

Die Matchups :

Die allseits überschätzten G/W Tarmogoyf Decks zerlegt man mit dieser Liste relativ problemlos, ein schneller Start mit Virulent und Two-Headed Sliver bereitet dem Gegner ebenso große Probleme wie das Zusammengesuchte Quartett aus Virulent Slivers inklusive irgendwelcher “Dummies”.
Auch nach dem Boarden schauts für diese Gegner nicht rosig aus, Temporal Isolation ist hier generell nutzlos und verliert zudem gegen Frenetic Sliver, einzig das Sunlace will man nicht unbedingt sehen.

Die Tarmogoyf Listen, die Burnspells beinhalten bzw. Monorot Beatdown können dem Sliverdeck schon einiges mehr entgegenhalten.
Hier sollte man auf seine Coin - Flip Skills mit Frenetic Sliver vertrauen, bzw. nach dem Boarden eine immer wiederkehrende Schar an Virulent Slivers mittels Gaea’s Blessing generieren.

U/B Control ist mit einem guten Start keine Hürde, ein Delay für die Damnation sollte man aber auf jeden Fall in petto haben. Der Frenetic Sliver ist auch hier im Falle eines resolvten schwarzen Wraths der beste Freund des Slivermagiers, vorausgesetzt er befindet sich bereits am Spielfeld.
Einziges Trostpflaster nach erfolgter Damnation ist, dass man noch genug Zeit hat, erneut Druck aufzubauen. Generell hängt die Siegchance sehr stark von der Anzahl an zusätzlichem Removal ab, die der U/B Spieler in seinem Deck integriert hat.

Pickles kommt mehr oder weniger einem Freilos gleich, denn selbst eine Desert kann man umgehen, in dem man bloß mit anderen als den Virulent Slivers attackiert.

Fazit :

Eine durchaus spielbare Liste, die allerdings durch Magic Online zumindest bei den versierten Spielern schon bekannt ist. Einen großen Teil des Erfolgs macht bei diesem Deck der Überraschungseffekt aus, Gegner die den Trick dahinter kennen haben - wenn sie die nötigen Werkzeuge auf der Hand haben - wenig Probleme mit dieser Strategie.

2.) Reanimator

Folgende Deckliste pilotierte Kelvin Young zum Sieg beim PTQ in Los Angeles , Kalifornien:

Maindeck

4 Terramorphic Expanse
3 River of Tears
3 Nimbus Maze
2 Urborg, Tomb of Yawgmoth
5 Island
4 Plains
4 Swamp

4 Looter il - Kor
4 Bonded Fetch
3 Bogardan Hellkite
3 Body Double
3 Magus of the Bazaar
2 Akroma, Angel of Wrath
2 Akroma, Angel of Fury

4 Bridge from Below
4 Dread Return
4 Momentary Blink
2 Careful Consideration

Sideboard

4 Riftwing Cloudskate
4 Aven Riftwatcher
3 Pull from Eternity
2 Venser, Shaper Savant
1 Akroma, Angel of Wrath
1 Akroma, Angel of Fury

Das Deck :

Wie unschwer zu erkennen ist, besteht der Plan dieser Liste darin, mittels Looter, Magus of the Bazaar, Bonded Fetch oder Careful Consideration dicke Spoiler wie Hellkite oder Akroma in den Friedhof zu befördern und dann mittels Dread Return oder Body Double zu reanimieren bzw. zu kopieren.

Was den Unterschied dieser Liste zu den meisten andern mit ähnlicher Strategie ausmacht sind die Momentary Blinks, die viele nette Interaktionsmöglichkeiten mit verschiedensten Karten des Decks bieten.
Angefangen von immer wieder kehrenden Hellkites / Body Doubles (auf Hellkite) über das Aufdecken von als Morph ausgespielten Akromas bis hin zum Abusen von Riftwatchern oder Cloudskates aus dem Board ist vieles möglich.

Das größte Problem dieses Decks ist mit Sicherheit die fehlende Konstanz, da die geringe Zahl von nur 7 Reanimationssprüchen eine gewaltige Portion Glück beim Ziehen voraussetzt.
Nicht selten schickt man eine Hand aus 2 Hellkites, 1 Akroma und einem Body Double zurück und ärgert sich dann ein wenig über den Mulligan aus 2 Bonded Fetch mit Magus und Looter.

Die Matchups :

Auch mit dieser Liste hat man gute Chancen gegen das bis zum Erbrechen gespielte G/W Tarmogoyf Deck. Auf die lästigen Isolations gegen die eigenen Hellkites kann man mit Blink reagieren, und die rote Akroma bringt das Spiel meist im Alleingang nach Hause.
Nach dem Boarden sollte man das Hauptaugenmerk auf das Aufmorphen der roten Akroma legen, verhindert doch der Stonecloaker meist jegliche Reanimation.

Als schwierigere Gegner erweisen sich hier wieder die Beatdowndecks, die Burnspells enthalten - denn mit geschicktem Beseitigen der Discardoutlets erkauft man sich genug Zeit, um den Reanimationsmagier ins Jenseits zu schicken.
Nach dem Boarden erleichtert die Kombination aus Aven Riftwatcher und Momentary Blink die Vollziehung der Deckstrategie - dementsprechend kann man auch in diese Matches mit gutem Gewissen hineingehen.

Bei U/B Control Gegnern muss man hier eindeutig zwischen denen unterscheiden, die Counterspells (Cancel, Delay) spielen, und jenen, die solche Sprüche nicht ihr eigen nennen.
Letztere sind öfter leichte Beute, hat man doch meist genug Zeit die Kombo aufzubauen, und trotz vielen Removals mit dem Direktschaden der Hellkites bzw. den Haste - Akromas zu gewinnen.
Das wohl schwierigste Matchup stellen die U/B Gegner dar, die fieserweise mit Gegenzaubern um sich werfen - haben sie doch die Möglichkeit, mittels Removal (Damnation) das Board unter Kontrolle zu bringen, und die wenigen dann noch bedrohlichen Sprüche (Dread Return, Body Double) zu countern.
Einen überraschenden Sieg beschert einem oft die Bridge from Below, die sich hervorragend dazu eignet, in response auf eine Damnation discarded zu werden.

Wie schon mit der Liste zuvor kann man auch hier mit einem soliden Start jede Version von Pickles ungespitzt in den Boden stampfen.

Fazit :

Wer auf seine Draw - Skills vertraut ist mit dieser Liste gut beraten, kann sie doch jeden Gegner frühzeitig vor unlösbare Probleme stellen.
Ist man hingegen auf der Suche nach Konstanz und verabscheut multiple Mulligans sollte man sich lieber für etwas Anderes entscheiden.

3. Discard Baby!

Unglaublich aber wahr, mit folgender Liste hat Kyle Baldonado den 2. Platz beim PTQ in Los Angeles, Kalifornien erkämpft:

Maindeck

5 Swamp
3 Urborg, Tomb of Yawgmoth
4 Flagstones of Trokair
3 Plains
1 Forest
4 Horizon Canopy
4 Terramorphic Expanse

4 Tarmogoyf
4 Augur of Skulls
4 Mystic Enforcer

4 Funeral Charm
4 Stupor
4 Chromatic Star
3 Temporal Isolation
4 Slaughter Pact
4 Smallpox
2 Tendrils of Corruption

Sideboard

4 Psychotic Episode
2 Tendrils of Corruption
3 Damnation
3 Sunlace
3 Disenchant

Das Deck :

Mithilfs verschiedener Discardspells (Augur of Skulls, Stupor, Funeral Charm, Smallpox) soll der Gegner solange in seiner Entwicklung gestört werden, bis - dank des Discards - fette Tarmogoyfs bzw. Mystic Enforcers das Spiel beenden.

Einige Removal (Isolation, Slaughter Pact) garantieren, dass oben angeführte Fatties auch den gegnerischen Lifecount erreichen - sollte ein Durchkommen trotzdem unmöglich sein kann man das eigene Deck mittels Sideboard auf eine Controlvariante (mit Damnation) umbaun.

Alles in allem ein sehr fragwürdiger Plan - auch nach ausgiebigem Testen - ist man doch immer davon abhängig, dass der Gegner nicht schon seine komplette Hand aufs Board legt, bevor man mit den Discardspells beginnt, bzw. besteht immer die Möglichkeit, dass der Gegenüber die gute Damnation oder einen anderen Gamewinner einfach von oben hebt.

Die Matchups :

Das sonst bereits gebeutelte G/W Tarmogoyf Deck hat hier tatsächlich eine reelle Siegchance, legen doch die dort verfügbaren Isolations schon 50 % aller Winoptions dieser Liste lahm.
Von einem dicken Friedhof profitieren zudem nicht nur die Tarmogoyfs und Enforcers des Discard-Magiers - auch die Exemplare des Gegners wachsen zu unaufhaltsamer Größe.
Nach dem Boarden kann man es zwar mit dem Kontroll - Plan versuchen - so richtig überzeugen konnte der mich jedoch nicht.

Monored / Monowhite Beatdown lachen meist über Discard, haben sie doch oft eine leere Hand bevor das erste Mal zur Kasse gebeten wird. Word of Seizings bzw. Temporal Isolations kümmern sich auch hier erfolgreich um die bedrohlichen Kreaturen - ein weiteres nicht so prickelndes Matchup.
Nach dem Boarden sieht man mit Damnation inkl. Slaughter Pact und eigenen Fatties zumindest wieder ein wenig Licht gegen die roten Beatdownspieler.

Time to Shine heißts für das Discard - Deck gegen die U/B Control Magier, die sich wirklich über jede einzelne discardete Karte - auch Manasourcen - so richtig ärgern.
Allerdings besteht - wie bereits oben beschrieben - die Problematik, dass eine einzelne Karte von oben (Damnation, Triskelavus, Take Possession,…) den anfangs erspielten Vorteil schnell zunichte macht.
Hier hilft nur hoffen und beten, dass der Tarmogoyf sein blutiges Werk vollendet hat, bevor der Gegner einen guten Topdeck landet.

Selbes gilt auch sinngemäß für Pickles - Gegner. Eine gewaltige Portion Glück ist vonnöten, hier mit dem eigenen Removal die richtigen Morphs zu erwischen und zusätzlich noch zu vermeiden, dass die spielentscheidenden Kreaturen von oben kommen.
Wer übrigens mal einen Discardspell gegen Willbender probiert hat lässt relativ schnell die Finger von G/B/w Discard. ;)

Fazit :

Von den heute vorgestellten Decks konnte mich diese Variante am wenigsten überzeugen, ist sie doch mehr von den Draws der Gegner und deren Spielvermögen abhängig als vom eigenen Piloten.
Sollte sich jemand finden, der eine wirklich funktionierende Liste gefunden hat - ich würde mich über einen entsprechenden Kommentar sehr freuen.

4. BlinkRiders

Joshua Paugh erreichte mit einer Blockversion des derzeit so populären Standarddecks den 6. Platz beim PTQ in Philadelphia, Pennsylvania :

Maindeck

1 Urza’s Factory
4 Terramorphic Expanse
4 Nimbus Maze
2 Tolaria West
4 Plains
1 Calicform Pools
8 Island

3 Venser, Shaper Savant
4 Riftwing Cloudskate
3 Maelstrom Djinn
2 Draining Whelk
4 Vesuvan Shapeshifter
4 Epochrasite

4 Prismatic Lens
4 Cancel
4 Temporal Isolation
4 Momentary Blink

Sideboard

2 Take Possession
1 Veldalken Aethermage
1 Teferi, Mage of Zhalfir
2 Seht’s Tiger
1 Tormod’s Crypt
2 Stonecloaker
4 Calciderm
2 Aven Mindcensor

Das Deck :

Das Abusen der verschiedensten Come into Play Effekte von Venser, Cloudskate oder Draining Whelk durch Momentary Blink und mit Abstrichen Vesuvan Shapeshifter soll hier dem “BlinkRider” ein Zeitfenster schaffen, in dem er seinen Gegner mithilfs der vorhandenen Kreaturen von 20 auf 0 befördern kann.

Weitere nette Möglichkeiten, Momentary Blink zu nutzen stellen Epochrasites und Maelstrom Djinns dar, die durch den Instant ihre volle Power entfalten.
Ein ungemorpht gespielter Vesuvan Shapeshifter übernimmt übrigens nicht die Zeitmarken eines Djinns, und ein mittels Blink ins Spiel gebrachter Shapeshifter , der einen Epochrasite kopiert und dementsprechend +1/+1 Counter erhält behält diese auch , wenn er im Upkeep in seine Ursprungsform zurückkehrt und im späteren Verlauf des Spiels eine andere Kreatur kopiert.

Die Matchups :

Auch diese Liste ist mehr oder weniger dahingehend ausgerichtet, das nach der PT so populäre G/W Tarmogoyf Deck zu bezwingen.
Die Vielzahl an Bouncespells und deren wiederkehrende Verwendung garantieren einen leichten Sieg.

Jene Beatdownlisten, die mittels Burn verschiedenen Kreaturen den Gar aus machen könnten, stehen zwar theoretisch etwas besser dar, allerdings können auch sie dem Momentary Blink nicht viel entgegensetzen.

Eine sichere Niederlage erfährt man mit dieser Liste gegen die beliebten U/B Control - Decks (Damnation + Triskelavus), wobei eine counterspellfreie Version zumindest noch theoretisch schlagbar ist.
Auch das Sideboard bietet hier wenig Möglichkeiten, ich denke aber, dass man mit einem Board, das das Blinkrider Deck mit wenigen Karten in ein Pickles verwandelt aus einem nicht gewinnbaren Matchup ein nicht verlierbares machen könnte.
(Brine Elemental + Willbender ftw.)

Gegen Pickles steht man - je nachdem, wie gewieft der Gegner vorgeht - nicht einmal so schlecht da. Der Hauptgrund dafür besteht darin, dass die Möglichkeit besteht, mit den eigenen Shapeshiftern das gegnerische Brine Elemental zu targeten.
Aber auch ohne diesen Mißbrauch der gegnerischen Kreaturen kann genug Bounce mit Blink den Weg zum Sieg ebnen.

Fazit :

Den Abschluss der heute vorgestellten Decks bildet die meiner Meinung nach stärkste Liste.
Gegen alle gängigen Beatdown- und Pickles Varianten kann man mit guten Siegchancen ins Feld ziehen, und auch ein U/B Controlmagier ist mit gutem, überlegten Spiel ins Wanken zu bringen.
Sollte ich dieses Deck bei einem PTQ ins Rennen schicken müssen, würde ich das Sideboard - wie oben erwähnt - dazu nutzen, die Keyspells von Pickles zu integrieren.
Eine weitere Karte, die mir gefehlt hat war Aven Riftwatcher, der aus 70 % gegen Beatdown 99 % macht.


Ich hoffe ich konnte all jenen, die noch nicht die Zeit gefunden hatten, das Internet nach innovativen Blocklisten zu durchforsten und eben jene zu testen, einige nützliche Inputs bieten und die Deckwahl für den nächsten PTQ oder GP erleichtern.
Ich wünsche euch viel Glück, Spaß und Erfolg bei eben jenen Turnieren, und freue mich schon auf die Kommentare.

Lg Phips

Draften mit Phips # 4

Die letzten Wochen waren geprägt von verschiedensten Artikeln zum Thema TS Block Constructed - ich werde heute wieder zu Altbekanntem zurückfinden und einen Booster Draft für euch covern.

Das Hauptaugenmerk liegt bei diesem Draft darauf, wie man aus vielen schlechten Boostern und dementsprechend suboptimalen Picks etwas basteln kann, was die Gegner trotz alledem in Angst und Schrecken versetzt.

Doch genug der schnöden Worte, ab in medias res:


Time Spiral




Pick 1: Tribal Flames, Stormcloud Djinn, Looter il-Kor, Grapeshot, Candles of Leng
Nachdem ich multiple Brass Gnats, Plunders und Sprouts auf den Boden des Piles geshuffelt hatte war für mich - enttäuschend, aber doch - der erste Pick relativ klar. Tribal Flames ist - obwohl es bessere Schüsse gibt - qualitativ zumindest einen Level über dem Rest des Boosters einzustufen.

Pick 2: Dauthi Slayer, Weatherseed Totem, Corpulent Corpse, Gorgon Recluse, Mindstab, Volcanic Awakening
Dieser Pick kostete mich schon um einiges mehr Bedenkzeit als der vorangegangene.
Weatherseed Totem ist zwar an und für sich eine sehr starke Karte für das Lategame, ich persönlich hasse es allerdings, mir selbst das Mana permanent zu binden und einen Timewalk für den Gegner zu riskieren, falls dieser Removal hat.Der Corpulent Corpse und das Mindstab sind zwar grundsolide Karten, meinen zweiten Pick darauf zu verwenden konnte ich mir jedoch nicht vorstellen. Dauthi Slayer ist zumindest eine Kreatur, die schon früh sehr viel Druck erzeugen kann und vor allem removalarme Decks vor ungemeine Probleme stellt. Dementsprechend habe ich mich - mit ein wenig Bauchweh aufgrund der doppelschwarzen Kosten - für den Slayer entschieden.

Pick 3: Strangling Soot, Ignite Memories, Tendrils of Corruption, Spinneret Sliver, Basal Sliver, Thallid Germinator, Yavimaya Dryad
Die Entscheidung für Schwarz beim letzten Pick erwies sich glücklicherweise bereits in diesem Booster als richtig - ich musste mich nur noch entscheiden, welches der beiden Goodies - Tendrils oder Soot - ich auf meinen Pile legen würde. Der Soot ist meiner Meinung nach in 80 % der Fälle besser als ein Tendrils, da man für eben jenes sehr viele Swamps benötigt. Da ich im letzten Booster viel Schwarzes nach links geschickt hatte - was wenig schwarz in PC bedeuten könnte - und zudem noch die Flashbackfarbe vom Soot ohnehin bereits in Erwägung gezogen hatte (Tribal Flames) entschied ich mich für die - meiner Meinung nach - ohnehin bessere Karte.




Pick 4: Undying Rage, Phthisis, Dark Withering, Watcher Sliver, Feebleness, Icatian Crier, Thallid Shell-Dweller
Weder das Dark Withering ohne Madness - Outlet, noch das Phthisis, das oft nur in speziellen Situationen richtig gut ist, konnten mich so richtig begeistern - 2. Runde Slayer, 3. Runde Rage ist da schon eine ganz andere Ansage.

Pick 5: Goblin Skycutter, Yavimaya Dryad, Viscerid Deepwalker, Skulking Knight, Havenwood Wurm, Ironclaw Buzzardiers
Die grünen und blauen Karten waren zwar allesamt von guter Qualität, allerdings waren sie nicht um soviel besser als der Goblin Skycutter, als dass sie mich zu einem Farbwechsel bewegen hätten können. Removal und Kreatur in einem, und noch dazu ein 2 Drop, der ein geeignetes Target für den Rage abgibt - was will man mehr?

Pick 6: Feebleness, Gaea's Blessing, Greenseeker, Ætherflame Wall, Scarwood Treefolk
Das Gaea's Blessing ist zwar meiner Meinung nach in Limited eine unglaublich starke Karte - allerdings war mein Konzept nicht aufs “Bomben - Lategame” ausgerichtet, und dementsprechend mit einem Feebleness besser versorgt.

Pick 7: Pit Keeper, Primal Forcemage, Icatian Crier, Spiketail Drakeling, Tolarian Sentinel, Evil Eye of Urborg
Unglaublich, was da für starke blaue Karten noch immer im Booster enthalten waren - nichtsdestotrotz ließ ich mich nicht vom Plan abbringen und nahm die spielbare schwarze Karte.

Pick 8: Two-Headed Sliver, Dream Stalker, Flamecore Elemental
Two-Headed Sliver + Undying Rage => Gegner tot

Pick 9: Pit Keeper, Trespasser il-Vec
Eine richtig schwere Entscheidung. Der Trespasser macht zwar für sich alleine viel mehr Druck, besitzt die Shadowoption, kommt aber erst in Runde 3 ins Spiel. Da es nicht viele schwarze oder rote 2 - Drops mit Power 2 gibt, und ich unbedingt 3. Runde das Rage auf eine Kreatur kleben wollte entschied ich mich für den Pit Keeper - der zudem im Lategame die Gravedigger - Option besitzt.

Pick 10: Basal Sliver, Volcanic Awakening, Cyclopean Giant

Pick 11: Ignite Memories, Basal Sliver
Wohoo Geschenke! Mit den Memories rutscht noch genau der Finisher ins Deck, den man in einem Beatdowndeck oftmals benötigt.




Pick 12: Feebleness, Bogardan Rager
Der Rager wäre schlichtweg zu teuer.

Pick 13: Skulking Knight

Pick 14: Psychotic Episode

Pick 15: Shadow Sliver


Fazit: Mit dem derzeitigen Draftverlauf konnte ich durchaus zufrieden sein, vor mir lag der gute Rohling für ein schwarz - rotes Beatdowndeck, in dem auch qualitativ hochwertiges Removal bereits integriert war. Für Planar Chaos musste ich vor allem im Uncommon - Bereich auf Goodies hoffen, da die Commons - mit Ausnahme von Dead // Gone oder Brute Force - wahrscheinlich den Plan nicht optimal unterstützen würden.


Planar Chaos

Pick 1: Reckless Wurm, Whitemane Lion, Riftmarked Knight, Roiling Horror, Muck Drubb, Blightspeaker, Firefright Mage
Genau jetzt war der Augenblick gekommen, in dem der gepasste Trespasser il-Vec Schmerzen verursachte. Eine der besten roten Uncommons, und bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Möglichkeit sie per Madnessoutlet ins Spiel zu bringen…Nichtsdestotrotz war der Wurm um einiges besser als die anderen verfügbaren Optionen und wanderte mit einem Seufzer in den Pile.

Pick 2: Dead // Gone, Sinew Sliver, Molten Firebird, Sulfur Elemental, Magus of the Library
Das Elemental war eine der Karten, an die ich bei oben angeführtem frommen Uncommon - Wunsch gedacht hatte - allerdings ist das Dead // Gone noch ein Stück weit besser und vielseitiger einsetzbar.




Pick 3: Firefright Mage, Magus of the Library, Kavu Predator, Pouncing Wurm, Poultice Sliver, Shrouded Lore, Fury Charm, Bog Serpent, Uktabi Drake
Diesen Booster - der meinen dritten Pick beinhalten sollte - konnte ich nur mit steigender Übelkeit durchforsten - es war genau gar nichts für mich dabei. Schlussendlich entschied ich mich dann für den Firefright Mage, der schon in vorangegangenen Drafts ab und an zeigen konnte, was in ihm steckt. Schließlich ist ein schlechter 1-Drop besser als keiner.

Pick 4: Lavacore Elemental, Temporal Extortion, Ghost Tactician, Firefright Mage, Poultice Sliver, Utopia Vow, Vampiric Link
Auch wenn das jetzt unglaubwürdig klingt - aber über das Lavacore Elemental habe ich mich richtig gefreut. Warum? Lest euch das Elemental und Firefright Mage mal durch und gebt eurem Gegner 3 Runden Zeit.

Pick 5: Spitting Sliver, Shade of Trokair, Gossamer Phantasm, Dust Corona, Vitaspore Thallid, Wistful Thinking, Timecrafting, Mesa Enchantress, Deadly Grub, Revered Dead, Bog Serpent
Exemplarisch für all die anderen schlechten Booster, die an diesem Tag schon durch meine Hände gewandert waren habe ich jenes hier komplett aufgelistet - um zu vermeiden dass jemand in den Kommentaren schreibt: “Da war doch sicher noch was Anderes spielbares drin.” War es nicht - dementsprechend den Spitting Sliver genommen - im festen Wissen, dass der zu teuer fürs Deck sein würde.

Pick 6: Spitting Sliver, Phantasmagorian, Battering Sliver, Dust Corona, Brain Gorgers
Die Brain Gorgers wären echt eine Überlegung wert gewesen - allerdings habe ich gefrustet, wie ich zu diesem Zeitpunkt nun mal war, direkt zum Sliver gegriffen.

Pick 7: Ridged Kusite , Battering Sliver, Dust Corona, Poultice Sliver, Reflex Sliver, Fa'adiyah Seer, Mycologist
Beim siebten pick Ridged Kusite schossen mir langsam aber sicher Tränen in die Augen.




Pick 8: Midnight Charm, Darkheart Sliver, Gossamer Phantasm
Im Vergleich zu den bisherigen Karten aus PC war das sogar ein richtig guter Pick.

Pick 9: Firefright Mage, Wistful Thinking, Vitaspore Thallid, Dash Hopes, Revered Dead, Seal of Primordium

Pick 10: Simian Spirit Guide, Dawn Charm, Reflex Sliver

Pick 11: Fury Charm, Battering Sliver

Pick 12: Firefright Mage, Shrouded Lore

Pick 13: Timecrafting

Pick 14: Dust Corona

Pick 15: Firefright Mage


Fazit: Nach genau einer wirklich guten Karte für mein Deck ( Dead // Gone ) war meine einzige Hoffnung, dass auch für die Gegner nicht allzu viel Spielbares dabei war.
Beide Daumen fest gedrückt und ab zu FS.


Future Sight

Pick 1: Fatal Attraction, Whip-Spine Drake, Cloud Key, Fleshwrither, Fomori Nomad, Venser's Diffusion
Wieder ein relativ einfacher Pick, da das rote Removal qualitativ über allem anderen - für mich spielbaren - einzuordnen war.


Pick 2: Ghostfire, Lymph Sliver, Unblinking Bleb, Petrified Plating, Lost Hours, Saltskitter, Virulent Sliver, Sarcomite Myr, Intervention Pact, Festering March, Dakmor Salvage, Delay, Mass of Ghouls, Samite Censer-Bearer
Erneut ein exemplarisch aufgelistetes Booster, das außer meinem Ghostfire fast ausschließlich Grütze enthielt - spätestens zu diesem Zeitpunkt war vorhersehbar, dass die Decks allgemein an jenem Tag nicht allzu stark sein würden.

Pick 3: Deepcavern Imp, Homing Sliver, Sporoloth Ancient, Cryptic Annelid, Storm Entity
Perfekt, ein eindeutiger Pick - endlich ein richtig gutes Madnessoutlet für den Reckless Wurm

Pick 4: Nihilith, Deepcavern Imp, Putrid Cyclops, Grinning Ignus, Whip-Spine Drake, Street Wraith, Rift Elemental
“Endlich” wieder eine schwierige Entscheidung, die es wert war ein paar Zeilen zu verfassen.
Deepcavern Imp war zuerst der Pick meiner Wahl, da er eine weitere Möglichkeit dargestellt hätte, den Wurm per Madness aufs Board zu bringen. Grinning Ignus hätte das Ignite Memories, das schon fix als Finisher für meine Deckstrategie geplant war ungemein aufgewertet. Schlussendlich habe ich mich für den Nihilith entschieden, der eine nahezu unkaputtbare Evasion - Kreatur darstellt, die dank des vielen Removals in meinem Deck bald das Board betreten, und außerdem auch im späten Spiel für eine Entscheidung sorgen konnte.




Pick 5: Emberwilde Augur, Witch's Mist, Foresee, Llanowar Reborn, Grave Peril
Ich habe wirklich lange überlegt, das Llanowar Reborn rauszunehmen, um schon in Runde 2 eine dicke Kreatur aufs Feld legen zu können - die Kombination aus Emberwilde Augur und mehreren Pit Keepern hat mich dann aber glücklicherweise zum “richtigen” Pick bewogen.

Pick 6: Homing Sliver, Sparkspitter, Edge of Autumn, Leaden Fists
Der Sparkspitter wäre zwar - ähnlich wie einige Picks zuvor - sicherlich eine interessante Wahl gewesen, bei diesem Pick ließ ich allerdings wieder mal meine konservative Seite aufblitzen und (hate)draftete den Homing Sliver.

Pick 7: Deepcavern Imp, Pact of the Titan, Flowstone Embrace, Zoetic Cavern
Einen weiteren Imp wollte ich nicht weitergeben, dementsprechend nahm ich ihn grinsend über das Removal.

Pick 8: Frenzy Sliver, Delay, Steamflogger Boss
Kurz wollte ich schon zum 3/3 für 4 greifen, die Möglichkeit gegen removalschwache, langsame Gegner mehrere Kopien von Frenzy Sliver reinzuboarden belehrte mich aber eines Besseren.

Pick 9: Frenzy Sliver, Delay
Et voila, Nummer 2




Pick 10: Intervention Pact, Delay

Pick 11: Blind Phantasm, Lost Hours

Pick 12: Putrid Cyclops, Llanowar Empath
Eine oftmals unterschätzte Kreatur, die in meinem Deck allerdings durchaus zur Höchstform auflaufen könnte.

Pick 13: Frenzy Sliver, Virulent Sliver

Pick 14: Utopia Mycon

Pick 15: Petrified Plating


Fazit: Future Sight hat glücklicherweise all das wieder gut gemacht, was Planar Chaos versäumt hatte. Gutes Removal und solide Kreaturen - ich konnte den Spielen mit ruhigem Gewissen entgegensehen.


Das Deck:
Folgende 40 Karten bildeten dann mein Deck, zum warum, weshalb, wieso komme ich später.

CC 1:
4 Firefright Mage

CC 2:
Dauthi Slayer
Emberwilde Augur
Goblin Skycutter
2 Pit Keeper
Two-Headed Sliver
(Nihilith)

CC 3:
2 Deepcavern Imp
Lavacore Elemental
Putrid Cyclops
Skulking Knight
(Reckless Wurm)

Folgende Spells rundeten das rot / schwarze Beatdownprogramm ab:

Dead // Gone
Tribal Flames
Ghostfire
Fatal Attraction
Undying Rage
Strangling Soot
Ignite Memories

Lange spielte ich mit dem Gedanken, noch einen Ridged Kusite ins Deck zu packen und mit 15 Ländern die Spiele zu beginnen. Da das Deck aber bis zur 3. Runde konstant Länder legen wollte und zudem dank der Firefright Mages genug Möglichkeiten bestanden, überschüssige Länder sinnvoll zu verwenden schlug ich mich mit 16 Ländern (8 Swamps, 8 Mountains) auf die sichere Seite.


Mit welcher Begründung fanden bestimmte Karten den Weg ins Deck?

Firefright Mage: Auf den ersten Blick eine stark unterdurchschnittliche Karte, davon 4 zu spielen grenzt an Selbstmord. Bei der geplanten Strategie, in kürzester Zeit möglichst viel Schaden zu machen haben allerdings 1Mana Drops - mit Einsatzmöglichkeit im Lategame - durchaus ihre Existenzberechtigung. Für ~ 3 Schaden ist ein in Runde 1 gelegter Mage durchaus gut, vor allem weil jeder Gegenspieler zweimal überlegt, ob er mit einem Thornweald Archer, Goblin Skycutter oder Blade of the Sixth Pride blocken soll. Im späten Spiel ist der Mage bei dieser Strategie unverzichtbar da er ermöglicht, die letzten noch benötigten Schadenspunkte durchzupressen und jeder der schon mal die Interaktion von Lavacore Elemental und Firefright Mage bewundern durfte wird mir beipflichten. Zuviele Firefright Mages kann man immer noch für die eine Kopie im Spiel discarden.




Two-Headed Sliver: Als einziger Sliver in diesem Deck stark fragwürdig. Allerdings gibt es zwei weitere Karten in meinem Deck, die den Sliver um ein vielfaches besser machen. Karte Nummer 1 ist das Undying Rage, das - dank der Vielzahl an Removal, die das Deck beinhaltet - den kleinen Sliver in einen unaufhaltsamen 3/3er transformiert. Um auf die zweite Kombination zu kommen benötigt man schon etwas mehr Kreativität. Lavacore Elemental in Runde 3 zwingt einen Gegner oft dazu, seine in Runde 2 gelegte Kreatur in einen (Chump-)Block (gegen meinen 2Drop) zu schicken, um das Elemental im nächsten Upkeep sterben zu sehen.Ein Two-Headed Sliver ist jedoch von der gegnerischen Kreatur in Runde 3 nicht zu blocken, und garantiert auf diese Weise einen weiteren Counter auf dem Lavacore Elemental, das den Rest des Spiels im Alleingang erledigen wird.

Putrid Cyclops: Eine weitere Kreatur, die in den gängigen Limitedreviews als nahezu unspielbar eingestuft wird. Generell würde ich mich dieser Meinung anschließen - in einem Beatdown - Deck, das eine 75 % Chance besitzt, eine Karte aufzudecken, die 2 oder weniger kostet ist der 3/3er in der dritten Runde allerdings nicht zu verachten.

Ignite Memories: Sollten im späten Spiel alle Stricke reißen, oder der Gegner gar mit einem Wrath - Effekt das Board clearen können erweist sich das Ignite Memories als Finisher von unschätzbarem Wert. Einfach 1-2 Firefright Mages auf der Hand sammeln, im geeigneten Moment ausspielen und ein Memories nachlegen => That's Game.

Lavacore Elemental: Eine Kreatur, die sich normalerweise in vielen Fällen als Timewalk für den Gegner präsentiert. In diesem Deck, das unglaublich viele 1 und 2 Drops spielt und zudem die Möglichkeit besitzt, lästige Blocker billig zu entfernen läuft das Elemental allerdings zur Höchstform auf. Speziell herausheben möchte ich hier nochmals die Kombination aus Elemental und Firefright Mage.

Skulking Knight: Normalerweise schenke ich dieser Kreatur keine Beachtung, da es viel zu viele Möglichkeiten gibt, dem Ritter beizukommen. Da aber getargete Effekte von Kreaturen dank des vielen Removals nicht in Frage kommen muss der Gegner in den meisten Fällen genauso auf Removal zurückgreifen wie für all die anderen Kreaturen auch. Dementsprechend in diesem Deck durchaus spielbar.


Warum ist diese oder jene Karte nicht im Deck?




Simian Spirit Guide: Zwar würde der Spirit Guide einen 2 Drop in Runde 1 ermöglichen, eben jener würde aber selten eine höhere Toughness als 1 besitzen und dementsprechend leichte Beute für alle Arten von Charms oder ähnlichem Removal sein. Dies würde einen äußerst schlechten 2: 1 Trade bedeuten - da ist mir der Firefright Mage in Runde 1 schon lieber.

Midnight Charm, Feebleness: Es ist genug qualitativ hochwertiges Removal im Deck enthalten, da kann man auf zweitklassige Karten gut und gerne verzichten.

Psychotic Episode: Trotz der vielen Madness - Outlets lege ich lieber eine weitere Kreatur als das Episode zu spielen. Schließlich ist der Plan ohnehin, den Gegner zu töten, bevor er mit seiner Hand etwas anfangen kann. Sollten alle Stricke reißen und der Gegner auf Wrath - Effekte zurückgreifen können besteht immer noch die Möglichkeit das Episode zu boarden.

Spitting Sliver: 3/3er mit First Strike sind generell eine feine Sache, in diesem Deck allerdings sind sie mit einer Casting Cost von 5 schlichtweg zu teuer, und würden das Board wahrscheinlich erst betreten, wenn das Game schon - in welche Richtung auch immer - entschieden ist.


Was kann das Deck / Was ist der Plan?

Wenn jemand das Deck in Händen hält und einmal kurz die enthaltenen Karten überfliegt kommen bestenfalls gemischte Gefühle hoch, normalerweise entkommen den beurteilenden Personen Kommentare wie: “Omg, wie schlecht” “Das ist kein Deck” oder ein simples Kopfschütteln.

Doch wie schon so oft in meinen Draftreports beschrieben entscheiden nicht die Einzelkarten über ein erfolgreiches Abschneiden, sondern die Gesamtkonzeption des Decks. Mit anderen Worten: Gute Karten gewinnen Spiele, gute Decks gewinnen Turniere.

Dieses Deck stellt ein unglaublich schnelles Beatdowndeck dar, das auch im späteren Verlauf des Spiels mit der ein oder anderen Kombination für Furore sorgen kann. Also Kopf hoch und mit Zuversicht in die Games!


Synergien:




Firefright Mage + Lavacore Elemental / random andere Kreatur:
Von vielen Spielern unterschätzt gewinnt der Firefright Mage bei gestalltem Board viele Games im Alleingang. Ab einer Power von 3 bei der Zielkreatur lohnt es wirklich, (fast) jede gehobene Karte in ein kurzfristiges Fear zu verwandeln und dem Gegner Stück um Stück aus den Life Totals zu klopfen. Paradekombination mit einer Halbwertszeit von maximal 3 Runden ist wie schon so oft erwähnt, Mage + Elemental.

Two-Headed Sliver + Undying Rage, Lavacore Elemental:
Die Bedeutung des kleinen Slivers habe ich bereits mit mehreren Zeilen gewürdigt. Wer es vergessen hat, bitte raufscrollen.

Emberwilde Augur + Pit Keeper:
Vier Kreaturen bekommt man mit diesem Deck schnell in den Friedhof, was mit oben genannter Kombination 6 bzw. 9 Schaden bei gestalltem Board für den Gegner bedeutet.

Ignite Memories + Nihilith:
Auch mit nur 5 Ländern kann man in der Runde, in der Nihilith das Spiel betritt zumindest einen Storm-Count von 2 erzielen und dem Gegner mit den Memories den Gar aus machen.
Ansonsten bieten sich - wie oben erwähnt - überschüssige Firefright Mages als Stormengine an.

Firefright Mage + Two-Headed Sliver:
Eine Kombination, in der auch ein roter Blocker überwunden werden kann. Zwar teuer und ineffektiv - aber trotzdem erwähnenswert.


Sideboarden:

Gegen removalarme Decks:
Es bietet sich an, die Dust Corona ins Deck zu integrieren, da eine auf diese Weise gepimpte Kreatur viel mehr rechtfertigt, das Target eines Firefright Mages zu werden.




Gegen Decks mit Wrath - Effekten:
Sollte auf jeden Fall das Psychotic Episode den Weg ins Deck finden, um zumindest theoretisch die gefürchtete Karte beseitigen zu können.

Gegen Weenie - Decks:
Empfehlen sich die beiden Feebleness und Midnight Charm, die in diesem Fall einen um einiges höheren Effekt haben werden als beispielsweise Ignite Memories.

Gegen rote Decks:
Kann man durchaus einen Firefright Mage mit Ridged Kusite tauschen, der in diesem Fall mehr Wirkung zeigen wird.

Gegen Decks mit viel billigem Removal:
Speziell wenn man vielen gegnerischen Charms oder Pingern entgegensieht sind Basal Sliver, Simian Spirit Guide oder Homing Sliver die Kreaturen der Wahl, die mit Krachern wie Skulking Knight oder Emberwilde Augur ausgetauscht werden sollten.
Ein Fury Charm kann dank seines Pump - Effekts hier ebenfalls für eine Überraschung sorgen.

Ich denke, mittlerweile in epischer Breite jedes noch so kleine Detail eines sehr einfach gestrickten Decks erläutert zu haben - dies sollte insbesondere aufzeigen, dass in jedem noch so schlechten, einfachen Deck durchaus Details versteckt sind, die in einzelnen Games den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen können.

Gerade in Decks, die nicht durch Card-Quality sondern eher durch die Gesamtsynergie überzeugen wollen, sollte man jede noch so konstruierte Möglichkeit zumindest im Hinterkopf haben.


Die Spiele:

So spannend wie Beatdowndecks nun mal sind, so spannend sind auch die damit gespielten Games. Ich werde trotzdem versuchen, den ein oder anderen interessanten Spielzug zu beleuchten.


Runde 1 gegen David mit G/R Fatties




Spiel 1: Obwohl ich den Würfelwurf verliere kann ich ihn schon frühzeitig mit Firefright Mage, Pit Keeper und Deepcavern Imp Druck erzeugen. Auf 10 Leben stabilisiert David mit einer Spinne und anderen Kreaturen und kann zudem meinen Firefright Mage handeln. Als ich Ignite Memories hebe attackiere ich sinnlos mit allen Kreaturen, was er mit einem Ashcoat Bear beantwortet, und so blockt, dass alle meine Kreaturen sterben. Dank des Instantbären habe ich erreicht, was ich wollte, und erwische mit Ignite Memories Havenwood Wurm Mwonvuli Acid-Moss. Das reicht.

Spiel 2: Verärgert über mich “Lucker” startet David ins zweite Spiel und droppt Ætherflame Walls und Thallid Shell-Dweller. Ætherflame Wall stellt ein richtiges Problem für den Firefright Mage dar und dementsprechend schnell verliere ich das Spiel gegen Durkwood Baloth und andere fette Schweine.

Spiel 3: Mit der Kombination aus Firefright Mage und Deepcavern Imp (+ Undying Rage) kann ich schneller seine Spinnen überwinden als er mit seinem Baloth meine eifrigen Chump - Blocker.


Runde 2 gegen Michi mit U/B Irgendwas

Sein Geheule, dass in seinen Farben absolut nichts am Tisch war, und er die erste Runde nur deshalb gewonnen hätte, weil sein Gegner multiple Gossamer Phantasms nicht handeln konnte war absolut nachvollziehbar. Ich konnte in beiden Games mit den Firefright Mages bzw. dem geboardeten Ridged Kusite die Phantasms entsorgen und meinen Gegner mit gülligen Kreaturen tothauen, bevor er mich mit Corpulent Corpse oder Trespasser il-Vec ernsthaft in Gefahr bringen konnte.


Runde 3 gegen Stefan mit G/W Slivers




Stefan hatte wahrscheinlich das beste Deck am Table, das binnen kürzester Zeit mit Watcher, Poultice und Lymph Sliver alle Pforten dicht machen konnte.

Game 1: Alle Pforten? Nein, ein unaufhaltsamer Firefright Mage stellt sich mit einem Lavacore Elemental der Übermacht. Erfolgreich. ;)

Game 2: Mir rauschen die Slivers nur so um die Ohren, und bevor ich mit irgendeiner Engine Schaden austeilen kann mische ich schon fürs dritte Spiel.

Game 3: Zweite Runde Dauthi Slayer, 3. Runde Undying Rage. Just as simple.


Tja, es wurde wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass auch ein richtiger Haufen Drafts gewinnen kann, wenn die Gesamtsynergie stimmt. Ehrlicherweise muss man aber dazu sagen, dass die Quality am Tisch allgemein - aufgrund schlechter Booster - wirklich sehr niedrig war, und ich mir nicht sicher bin, ob sich dieses Deckkonzept auch unter besseren Karten beweisen würde.

Ich hoffe ich konnte in dieser Woche aufzeigen, dass es fast nichts gibt, was man nicht spielen kann und freue mich schon auf die Kommentare.

Ein schönes Wochenende, mfG

Phips

U / B Control @ PTQ Graz

Schon vor einem Monat habe ich der Redaktion von MagicUniverse vollmundig versprochen, in dieser Woche einen Bericht vom PTQ Graz zur Verfügung zu stellen. Nachdem ich aber vergangene Woche in Rimini mit einigen Flaschen Vodka Absolut meine Festplatte mehrmals gründlich gelöscht hatte, erwartete ich einen Bericht a la

Turnier gestartet
0 - 1
0 - 2
Drop

Warum es doch anders gekommen ist, wie alles begann und was es sonst noch zu berichten gibt könnt ihr in folgendem Artikel mitverfolgen. Da ich weiß, dass viele Leser Strategieartikel gegenüber Turnierberichten bevorzugen, werde ich das Hauptaugenmerk auf die Veränderung der Deckliste und weitere strategische Inputs legen, und nur von wenigen - vielleicht ungewöhnlichen - Spielzügen berichten.

Seit meinem vor zwei Wochen veröffentlichten Artikel über meine Version von U/B Control hat sich - wie in den Kommentaren richtig angemerkt wurde - wieder einiges im Metagame bewegt, und intensive Testsessions haben mich zu folgender Deckliste bewogen:

Maindeck Sideboard
Lands (25)
5 Island
2 Swamp
4 Terramorphic Expanse
4 River of Tears
4 Dreadship Reef
2 Urborg, Tomb of Yawgmoth
1 Academy Ruins
1 Urza's Factory
1 Tolaria West
1 Vesuva

Spells (35)
4 Prismatic Lens
2 Coalition Relic

1 Teferi, Mage of Zhalfir
2 Venser, Shaper Savant
3 Shadowmage Infiltrator
2 Triskelavus
2 Take Possession

1 Strangling Soot
1 Tendrils of Corruption
2 Slaughter Pact
4 Damnation

2 Mystical Teachings
3 Careful Consideration
4 Cancel
2 Delay 2 Aeon Chronicler
3 Vesuvan Shapeshifter
1 Slaughter Pact
1 Tendrils of Corruption
1 Sudden Death
2 Willbender
1 Venser, Shaper Savant
2 Take Possession
1 Extirpate
1 Tolaria West


Die Veränderungen im Detail:




Im Mainboard habe ich ein Tolaria West gegen eine Vesuva ausgetauscht. Dahinter steht die Überlegung, im U/B Mirrormatchup einen Vorteil zu erhalten. Theoretisch sollte es beispielsweise möglich sein, mit der Vesuva die gegnerischen Acedemy Ruins zu kopieren und dann - da die beiden legendären Länder in den Friedhof wandern - die eigenen siegbringenden Ruins - nachzulegen. Per Sideboard sollte in diesem Matchup das dort neue zweite Tolaria West mit einem Urborg, Tomb of Yawgmoth ausgetauscht werden, um die Suche nach den benötigten Ländern zu erleichtern.

Weitere nützliche Anwendungsmöglichkeiten von Vesuva wären beispielsweise das Kopieren von Llanowar Reborn, welche fette Triskelavi oder andere Kreaturen ermöglicht, die Schaffung einer roten Manaquelle für die Flashbackkosten von Strangling Soot , oder das Zerstören anderer legendärer Länder.

Anstatt des zweiten Teferi, Mage of Zhalfir schaffte ein zusätzliches Triskelavus den Sprung in die Startaufstellung - da eben dieses meist den Sieg absicherte, während der Teferi allein das nicht auf die Reihe bekam. In den Situationen, in denen Teferi seine Qualitäten voll und ganz ausspielen kann ist er immer noch mit Mystical Teachings tutorbar.

Die letzte Veränderung im Maindeck war der Tausch eines Strangling Soots für einen weiteren Slaughter Pact. Eben jener erwies sich in ausgiebigen Testorgien als absolutes Must - Have gegen G/W oder Mono R Beatdown, während Strangling Soot - u.a. wegen Llanowar Reborn - oftmals mangels Targets auf der Hand schmorte.

Weitaus mehr Veränderungen als im Maindeck gab‘s im Sideboard. Die Brine Elementals waren in zu wenigen Situationen wirklich erste Wahl, und mussten oft zugunsten von anderen Karten auch nach dem Boarden draußen bleiben.

Da bereits im Maindeck ein Strangling Soot gecuttet wurde, musste auch die Kopie im Sideboard - aus oben genannten Gründen - für eine andere Karte weichen.




Zwei Extirpates waren eins zuviel, da das benötigte Exemplar ohnehin von Teachings gesucht werden musste, und das gezielte Entfernen eines Targets gegen bestimmte Decks schon zum Sieg reicht.

Neu integriert wurden hingegen Venser, Shaper Savant , der sich aus bereits mehrfach beschriebenen Gründen zu meiner absoluten Lieblingskreatur entwickelt hat, sowie eine zusätzliche Take Possession, die ihre Qualität in jedem Match erneut beweist.

Sudden Death als Teachings - Target macht gegnerischen Teferis den Garaus, während das Tolaria West, wie anfangs beschrieben, das Mirror-Match erleichtern sollte.


Die Erwartungen:

Während des Testens erwies sich oben angeführte Liste als eine sichere Aktie im Kampf gegen jegliche Form von Beatdowndeck - G/W , WW, R - , wobei ich zugeben muss, das mittlerweile bei Magic Online recht beliebte Poison Sliver Deck nicht wirklich beachtet zu haben.

Als relativ ausgeglichen erwiesen sich die Duelle gegen Wild Pair - Combo und UG Tarmogoyf, wenig entgegensetzen konnten mir hingegen die aufstrebenden Multicolor - Control Decks.

Im Mirrormatch hat das eine oben angeführte Land (Vesuva) tatsächlich oft den Ausschlag zum Positiven gegeben, dementsprechend konnte ich mit Pickles als einzigem Bauchwehmatchup ins Turnier starten.

Angst hatte ich nur vor einer Eigenbau - Tech meines Teammates Markus Pröll, die entsprechende Liste - die U/B konstant vor schwerwiegende Probleme stellt - werde ich euch im Anschluss an den Turnierbericht präsentieren.


Rein ins Vergnügen…

Nach achtstündiger Autofahrt aus Italien - auf die sich alle GP Florenz Interessierten bereits jetzt schon mal freuen können - und mächtigen zwei Stunden Schlaf begaben sich meine Freunde und ich auf direktem Weg zur Location in Graz. Gemessene 35 Grad draußen und gefühlte 45 Grad drinnen versprachen schon um 11 Uhr vormittags einen im wahrsten Sinn des Wortes schweißtreibenden Nachmittag.


Runde 1 gegen Martin Kraus mit G/W Tarmogoyf




Gleich zum Auftakt ein mir unbekannter junger Spieler, in meiner unsäglichen Ignoranz würde ich es so formulieren: das sprichwörtliche Bye auf zwei Beinen. Dass Hochmut aber stets vor dem Fall kommt beweist mir der junge Steirer gekonnt, dementsprechend vorsichtiger begegnete ich meinen folgenden Kontrahenten. ;)

Spiel 1: Martin verdeutlicht mir eindrucksvoll, dass G/W wirklich ganz cool ist, wenn man Saffi, Griffin Guide, Calciderm, Calciderm, Calciderm gegen einen Gegner zockt, der einfach keine Damnation finden will.

Spiel 2: Nachdem ich zweimal nach Paris musste, hatte ich geistig schon mit dem PTQ abgeschlossen und quer über die Tische nach einem nahegelegenen Badesee gefragt - allerdings bleibt der G/W Goddraw diesmal aus und meine Kombo aus Ländern und Damnations erledigt trotz 5er Mulligan ihren Job.

Phew.

Spiel 3: Bewahrheitet sich meine großmäulig angekündigte Weisheit, dass das G/W Matchup eine sichere Aktie sei und wiederkehrende Triskelavi können ab Turn 5 meinem Gegner das Handwerk legen.

1 - 0 , 2: 1


Runde 2 gegen Claudio Kirchmair mit G/W Tarmogoyf




Ein Gegner Spieler aus der Gegend, der schon vor dem Mischen seiner Karten mit ein wenig Trash Talk beginnt. Yippie, meine Lieblingsdisziplin - Call!

Spiel 1: Claudio reißt zwar mithilfs eines frühen Tarmogoyfs inkl. Support einige große Stücke aus meinem Lebensvorrat, mit einer Damnation inkl. Triskelavus kann ich aber auf 8 stabilisieren und ihn in weiterer Folge umschneiden.

Spiel 2: Endlich ein Spielzug, von dem es sich auch zu berichten lohnt. Nach einem schnellen Start auf seiner Seite und einem eher kriechenden auf der meinen ergibt sich folgende Situation:
Mein Gegenüber kontrolliert Saffi, einen frisch gecasteten Call of the Herd Token und einen Serra Avenger, der mich seit einigen Runden bearbeitet. Bei mir liegt seit längerem ein Venser am Board, der die Saffi vom Attackieren abhält. Ich halte einen weiteren Venser auf der Hand, sowie eine Take Possession. Nach einigen Überlegungen übernehme ich mit der Take Possession die Saffi, lasse alle Kreaturen beim folgenden Angriff durch und gehe auf 1 Lebenspunkt. Mein Gegner legt Riftsweeper nach. In meiner Runde sacce ich - nach der Attacke - die Saffi auf den Venser, spiele den zweiten nach und bounce mit der Triggered Ability einen Call - Token. Die beiden Venser sterben natürlich aufgrund der Legendenregel, wobei der erste dank des Saffi - Effekts ins Spiel zurückkommt und den Serra Avenger bounct.

Hätte ich den Serra Avenger übernommen und damit den 3/3 Token geblockt hätte mein Gegenüber mittels Saffi den Serra Avenger getargetet und zurückbekommen. Hätte ich den Call Token übernommen, würde ich den zweiten Venser ohne Tricks ausspielen müssen, beide wären gestorben und ich hätte nur den Avenger bouncen können - was mir ein fast leeres Board (Call Token) gegen Saffi und Riftsweeper beschert hätte. Warum ich nicht mit Saffi und Venser den Token geblockt habe, kann sich jeder bildlich vorstellen. (Als Tipp: 3 Dmg auf Saffi !)

Mit der oben beschriebenen Aktion gewann ich genug Zeit, die eine oder andere Karte nachzuheben und das Spiel auf 1 Lebenspunkt noch herumzureißen.

2 - 0 , 4 - 1


Runde 3 gegen Sascha Scheer mit U/G Tarmogoyf

Der junge Mann aus St. Pölten kündigt mir freundlicherweise schon im Voraus an, welche tolle Liste er denn nicht spielen würde. Sascha ist ein angenehmer Zeitgenosse, und nach zwei lustigen aber unspektakulären Spielen stehe ich…

3 - 0 , 6 - 1


Runde 4 gegen Patrick Tomelitsch mit U/B Control

Wir begegnen uns regelmäßig bei größeren Turnieren und spielen immer abwechslungsreiche und knappe Spiele. Da auf den vorderen Tischen fast nur noch W/G und R Beatdown Decks spielen, beschließen wir zu drawen, um uns nicht gegenseitig das Leben schwer zu machen. Ich bin recht glücklich über diese Entscheidung, da mein Kopf bei ~ 40" Celsius mittlerweile zu brummen begonnen hatte und ich nicht unbedingt ein Mirror gegen den wahrscheinlich besten Spieler der vorderen Tische spielen wollte.

3 - 0 - 1 , 6 - 1


Runde 5 gegen Herbert Engleitner mit G/W Tarmogoyf




Unsere in Runde 4 gereifte Taktik trägt erste Früchte, und ich spiele gegen das ungeschlagene 4 - 0 Tarmogoyf Deck.

Spiel 1: Herbert beweist mir eindrucksvoll, warum er mit dieser Liste 4 - 0 steht - mein Scoresheet zeigt lediglich: 20 - 16 - 10 - 2 - tot.

Spiel 2: Mittlerweile hatten mein Gegenspieler und der enge 40 " heiße Raum das geschafft, was multiple Flaschen Vodka vergangene Woche verabsäumt hatten: Ich hatte mörderische Kopfschmerzen. Dementsprechend erfreut war ich über meine Aspirin - Triskelavus Token, und hoffte auf baldige Besserung. Genau das wollte Herbert aber vermeiden, knallte mir Enforcer um Enforcer auf das Board und fragte, ob ich denn keine Damnations spielen würde. Eben diese hatte ich leider wirklich nicht gezogen, aber mittels Doppel - Vesuvan Shapeshifter auf Triskelavus (ungemorphed gespielt) konnte ich das Board stallen, und nachdem ich beide im Upkeep zurückgemorphed und als Enforcers aufgedeckt hatte konnte ich ihm mit einem 9/9 und einem 8/8 Flieger in einer Runde alle Lichtlein ausblasen. (Ja, die +1/+1 Token bleiben auf dem Shapeshifter.)

Spiel 3: Ist wieder um einiges unspektakulärer und endet mit einer Niederlage für meinen Gegenüber.

4 - 0 - 1, 8 - 2


Runde 6 gegen einen slowakischen Staatsbürger mit G/W Tarmogoyf




Wieder gegen mein Lieblingsmatchup - das wohl am meisten überschätzte Deck des Metagames.

Spiel 1: Auch dieser Gegner spielt nicht zu Unrecht auf Tisch 2, und zeigt bei seinen Plays mehr Überlegung als die meisten anderen vor ihm. Nach abwechslungsreicher Anfangsphase halte ich im Lategame ein Tendrils of Corruption - ohne Urborg - in der Hand, meinem Triskelavus gehen gegen seinen 6/7 Tarmogoyf langsam aber sicher die Chump - Block Token aus. Eine Runde vor meiner Niederlage kündige ich meinem Gegner an: “I bet 5 Euros, there's an Urborg on top” Er lacht, ich decke die oberste Karte auf, er lacht nicht mehr. Tja, Ich beende das Spiel auf 20 Leben - better lucky than good.

Spiel 2: Nach anfänglichen Problemen mein Mana zu stabilisieren halte ich mit einem Venser und einem gemorphten Vesuvan Shapeshifter gegen Stonecloaker und Tarmogoyf.
Lange überlege ich auf 8 Leben, ob ich aufmorphen und den Cloaker blocken oder das Tendrils zocken soll. Ich entscheide mich für letzteres und sehe angewidert die Stonewood Invocation auf den Tisch knallen.

Spiel 3: Ich rate meinem Gegner - bei 15 Minuten auf der Uhr - zur Eile, weil ein Unentschieden für uns beide bedeuten würde, jeweils die letzte Runde gewinnen zu müssen, während ein Sieg das einem von uns ersparen würde. Er nimmt das ein wenig zu wörtlich und präsentiert mir 59 Karten.

5 - 0 - 1, 9 - 3


Runde 7 gegen einen slowakischen Staatsbürger mit Mono R Beatdown

Ich halte den Platz an der Sonne in den Standings, und kann - ebenso wie Tom, mit dem ich in Runde 4 gedrawed habe - nicht mehr aus den Top 8 geschubst werden.
Dementsprechend überlegen Tom und ich, Pickles, u/b oder u/g Gegner aus den T8 zu kicken, und mit Beatdownspielern zu drawen.

Mein Gegner: “Wanna Draw”
Ich: “What ya play”
Mein Gegner: “ Mono R”
Ich: “Ok, fine for me”

Tja, 5 - 0 - 2 , 9 - 3

Die Taktik von Tom und mir ist zu 100 % aufgegangen und ich war - unerwartet aber doch - wieder einmal ungeschlagen T8.


Viertelfinale gegen Stefan Fischer mit U/G Pickles




Was für ein Glück… Gleich im Viertelfinale gegen das einzige NICHT - Beatdownmatchup abgesehen von Tom…

Spiel 1: Obwohl mein Gegner loslegt wie die Feuerwehr kann ich mit einer Damnation auf 2 Lebenspunkten stabilisieren. Viele Runden und 40 Minuten später, in denen ebensoviele Kreaturen gelegt wie zerstört worden waren geht mir der Saft aus und ein Willbender prügelt mich zu Tode.

Spiel 2: Mein spannendstes Spiel im gesamten Turnierverlauf, mit vielen Wendungen und Überraschungen. Schon früh kann ich sein gemorphtes Brine Elemental delayn, und dann - da es aufgemorphed ins Spiel kommt - mit einem eigenen Shapeshifter abusen. Allerdings kann Stefan mit seinen Ländern, einem Venser und Counterbackup sein eigenes Elemental bouncen, was mir einen Vesuvan Shapeshifter (als Brine Elemental) und 2 Runden Zeit beschert. In der zweiten Drawphase - mein Gegner hat nur 1 blaues Mana frei - hebe ich tatsächlich einen weiteren Shapeshifter und lege ihn voller Freude als Morph auf den Tisch. Meine Erleichterung weicht instantmäßig, als Stefan seine Hand durchcheckt und den einen Spellburst revealed, den er aus dem Board ins Deck genommen hatte.

Es folgen viele weitere Züge ohne Highlights, bis ich e.o.t. Mystical Teachings spiele. Stefan kündigt schon mal den Teferi an, ist aber durchaus überrascht, als ich ihm mittels Extirpate all seine Shapeshifter aus dem Spiel entferne. Nach endlos langen Take Possession - Kriegen (einer davon featuring 4 Willbender) kann ich irgendwann seinen Aeon Chronicler mit meinem Shapeshifter kopieren und ihn töten. Geschlagene 80 Minuten nach Beginn dieses Spiels brummte mein Kopf wie ein Bienenstock und ich war froh, noch das ein oder andere Aspirin einwerfen zu können.

Spiel 3: Konträr zu den spannenden, ereignisreichen Spielen, die diesem vorangegangen waren, musste ich an dieser Stelle eine 1 Land Hand mulligieren und hielt eine 2 Land Hand mit Coalition Relic und Damnation. Das 3. Land ließ aber bis zur Runde 7 auf sich warten, und so war dieses Spiel leider schneller vorbei als gewünscht. That's Magic.

Stefan konnte in weiterer Folge noch das G/W Tarmogoyf von Herbert Engleitner besiegen, und auch Tom mit U/B stellte im Finale für ihn kein Hindernis dar. Stefan ist ein sehr angenehmer Gegenspieler und die (ersten beiden) Spiele gegen ihn waren das, was Magic für mich spielenswert macht, ich wünsche ihm für seine erste Pro Tour alles Gute und viel Erfolg!

Am Ende hätte ich - sofern mir der Ausgang im Vorhinein schon bekannt gewesen wäre - gerne auf die 2 Stunden U/B vs. Pickles verzichtet, da mein Kopf heute noch davon brummt. Alles in allem war ich aber sehr zufrieden mit dem PTQ, schließlich konnte ich um einiges mehr erreichen, als ich mir eigentlich erwartet hatte.


Geplante Veränderungen:

Da dies für mich - leider - nicht der letzte PTQ Valencia gewesen ist, möchte ich noch ein Wort dazu verlieren, was ich am Deck noch verändern würde.

Zumindest auf eines der beiden Take Possession aus dem Sideboard kann man getrost verzichten, vier Stück scheinen dann doch etwas zu viel. Auch die Tendrils haben nie den Sprung ins Maindeck geschafft und werden beim nächsten PTQ durch andere Karten ersetzt.

Das Maindeck Strangling Soot werde ich wahrscheinlich mit einem weiteren Slaughter Pact austauschen, eben jener ist einfach unverhältnismäßig viel besser. Im Sideboard versuche ich noch den einen oder anderen Spellburst unterzubringen, ich denke diese Karte erleichtert das Matchup gegen alle Pickles - Varianten ungemein.

Ansonsten war ich mit der Liste außerordentlich zufrieden, und kann all jenen, die genug Zeit zum Testen haben U/B Control nur wärmstens empfehlen.


Secret Tech




Ob diese Tech wirklich so secret ist wie ich es oben angekündigt habe, weiß ich nicht - allerdings ist noch kein Gegenspieler mit dieser Liste vor mir gesessen - dementsprechend werde ich für den ein oder anderen vielleicht etwas Innovatives vortragen können.

Während der vielen Testpartien gegen G/W/r Beatdown, das hauptsächlich um die Kombo Kavu Predator + Grove of the Burnwillows oder Fiery Justice aufgebaut ist haben einige sonst selten verwendete Karten mein U/B vor unglaubliche Probleme gestellt.

Sowohl die Verwendung von Avalanche Riders (+ Saffi !) , als auch die vielen Synergien des Decks mit Boom // Bust ( + Flagstones of Trokair, Terramorphic Expanse, Horizon Canopy, Edge of Autumn) screwen den Controlgegner solange, bis dicke Predators, Tarmogoyfs oder Mystic Enforcers einem das Lichtlein ausblasen.

Übrigens hat auch ein Boom // Bust für alle Länder schon den einen oder anderen Gegner in einem überraschenden Moment vor unlösbare Probleme gestellt.

Der Thornscape Battlemage (aus dem Board) kann nicht nur lästige Kreaturen beseitigen, er killt vor allem zuverlässig das übermächtige Coalition Relic bzw. eine Prismatic Lense.

Nach dem Boarden lässt sich gegen aggressive Decks der LD - Plan rausboarden und ein starkes Beatdowndeck mit viel Removal zaubern.

GWr Beatdown
Maindeck Sideboard
Lands (23)
4 Terramorphic Expanse
4 Horizon Canopy
2 Flagstones of Trokair
4 Grove of the Burnwillows
3 Plains
4 Forest
2 Mountain

Spells (37)
3 Boom // Bust
4 Avalanche Riders
4 Saffi Eriksdotter
4 Tarmogoyf
3 Mystic Enforcer
4 Kavu Predator

3 Fiery Justice
4 Edge of Autumn
4 Call of the Herd
4 Temporal Isolation 4 Dead // Gone
4 Riftsweeper
4 Sunlance
3 Thornscape Battlemage



Ich werde an dieser Stelle nicht mehr allzu viele Worte zu diesem Deck verlieren, würde dies doch den Rahmen eines Artikels bei Weitem sprengen. Vielleicht habe ich aber in den nächsten Wochen genug Zeit, diese Liste ausführlich zu testen und zu verbessern - und euch mit einem Strategieartikel dazu zu überraschen.

Ich hoffe, mein heutiger Turnierbericht enthielt für all jene, die Strategieartikel bevorzugen, genug Inputs für ihr eigenes Spiel und freue mich schon auf die Kommentare. In den nächsten Wochen werde ich wieder zu Altbekanntem zurückkehren und die Theorie in den Vordergrund stellen.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Linz,

euer Phips

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